Es ist an der Zeit, wach(sam) zu sein

Es ist an der Zeit, wach(sam) zu sein

Wachsam

Vielleicht würden wir nicht so oft in illusorische Sackgassen rennen, nicht so oft gegen Wände stoßen oder in Löcher fallen, wenn wir richtig hinsehen (nämlich mit Geist und Herz), unser Umfeld wahrnehmen, uns in ihm bewegen ( und nicht in einer selbst gemachten Projektion davon) und schließlich in ihm entsprechend agieren.

Ernest Hemingway soll gesagt haben:

Ich liebe Schlaf. Mein Leben hat die Angewohnheit auseinanderzufallen, wenn ich wach bin, weißt du?

Es reicht eben nicht, nur wach zu sein – wir müssen wachsam sein!

Schlaf

Vielleicht würden wir viel eher Wesentliches bewegen, wenn wir aus dieser Position heraus (re)agierten: aus der wachsamen, offenen Mitte die Übersicht behalten, und sich nicht in eine Blickrichtung versteift hat.

Vielleicht würden wir weniger nach Macht, Sicherheit und Anerkennung dürsten, sondern uns einfach da einsetzen, wo es uns braucht.

Vielleicht würden wir weniger gestresst, innerlich gehetzt und ruhelos mit einer latenten Unzufriedenheit durch unsere limitierten Lebenstage gehen …

Das anfänglich beschriebene Gedankenspiel mit der Wachsamkeit beim morgendlichen Frühstückstisch ist bewusst gewählt:

Gerade weil es so simpel ist, doch belanglos ist es nicht! Wie wollen wir in den „großen“ Angelegenheiten, in jenen Momenten, in denen uns das Leben zu einer Weggabelung führt, wachsam sein, wenn wir es nicht täglich im Kleinen üben?

Niemand kann ernsthaft behaupten, dass man in den eigenen vier Wänden getrost sagen und tun kann, was man möchte, ohne dass dies nicht Auswirkungen auf unser Verhalten außerhalb des eigenen Zuhauses hätte.

Jede(r) hat bereits die Erfahrung gemacht, dass Konflikte von Zuhause zur Arbeit getragen werden und umgekehrt.

Wir müssen aufhören, die Dinge zu trennen, wo es keine Trennung gibt.

Wieso sich vor anderen Menschen verstellen und Masken anlegen? Gaukeln wir nicht eigentlich in erster Linie uns selbst etwas vor?

 

Eine Antwort

  1. Dragan sagt:

    Der Text passt in meine gegenwärtige Situation prima rein, dazu gibt er mir etwas Stabilität in meinem Vorhaben. Ein toll geschriebener Artikel Christina, danke dir.

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