Es ist an der Zeit, wach(sam) zu sein

Es ist an der Zeit, wach(sam) zu sein

Wachsam

Es ist dasselbe Prinzip mit der Wachsamkeit: Daheim darf ich mich „gehen lassen“, ,,abschalten“, doch wenn es die Situation erfordert, dann werde ich bewusst und wachsam bei der Sache bleiben.

Glaubst du das wirklich?

Erstens: Glaubst du, dass du diesen Schalter der Wachsamkeit bewusst nach deinem Belieben umlegen kannst?

Und zweitens: Glaubst du wirklich, dass es nur Situationen gibt, die diese Wachsamkeit erfordern oder solche, die dies nicht tun? Wie Zenmeister und Kampfkünstler Taisen Deshimaru-Roshi es ausdrückte:

„Im Geist des Zen und des Budo wird der Alltag der Ort des Kampfes. In
jedem Augenblick muss man bewusst sein, beim Aufstehen, Arbeiten, Essen, Schlafengehen. Darin liegt die Meisterung seiner selbst.“

Wachsam

In diesem Sinne: Wer sich selbst und sein Leben meistern möchte, wer seinen Mitmenschen wahrhaftig begegnen möchte, wer sein Leben in seinem Facettenreichtum wahrnehmen möchte, dem sei geraten, einen Weg zu finden und zu gehen, der mehr Wachsamkeit in sein Leben bringt. Denn es reicht eben nicht, wach zu sein; wir müssen wachsam sein!

Wir müssen lernen aufzuwachen und uns wach zu halten, nicht durch mechanische Hilfe, sondern dadurch, dass uns auch im tiefsten Schlaf die unendliche Erwartung der Morgendämmerung nicht verlässt.
Henry David Thoreau

Dieser Artikel wurde in der Ausgabe Nr. 146 (4/2016) des Magazins Abenteuer Philosophie veröffentlicht.

 

Eine Antwort

  1. Dragan sagt:

    Der Text passt in meine gegenwärtige Situation prima rein, dazu gibt er mir etwas Stabilität in meinem Vorhaben. Ein toll geschriebener Artikel Christina, danke dir.

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