Heldenreise – einen ganzen Monat lang

Heldenreise – einen ganzen Monat lang

U-Bahn-Galerie, Held

Unter dem Motto ‚Für die Freiheit des Geistes’ ist in München Ende Mai unsere U-Bahn-Ausstellung zu Ende gegangen. Auf zwölf Schaufenster-Metern im Zwischengeschoss der U-Bahnhaltestelle Universität hat Treffpunkt Philosophie eine ‚Heldenreise’ der besonderen Art präsentiert: Die Mitglieder der Weißen Rose waren ebenso vertreten wie der Whistleblower Edward Snowden oder die jüngste Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai.

„Was qualifiziert einen Held zum Helden?“

„Bin ich Opfer – oder doch lieber Held?“

„Welche Eigenschaften ‚unserer’ Helden können wir auf das Hier und Heute übertragen?“

Spannende Fragen, denen wir in unserer Ausstellung, drei Vorträgen vor Ort und einem Abschlussworkshop in unserem Vereinslokal in der Schwanthalerstraße nachgegangen sind.

Das Projekt, das vom Bezirksausschuss Maxvorstadt durch die kostenlose Bereitstellung der U-Bahn-Galerie tatkräftig gefördert wurde, war ein voller Erfolg. Am Workshop „Held oder Opfer? Du hast die Wahl!“ nahmen dann auch über zwanzig Interessierte teil und freuten sich über die praktischen Übungen, mit denen die Workshopleiter Elena Löber und Katrin Eder sie zur Selbsterfahrung und –reflexion einluden.

Quasi als Ausrufezeichen, das im Strom der eiligen U-Bahngäste zum kurzen Innehalten und Nachdenken einlädt, fungierte bei der Ausstellung unser Tugendrad: Von vielen Passanten unzählige Male gedreht, hat es sich als Türöffner für philosophische Gespräche  entpuppt. Ganz neu war unsere ‚Weisheitsbox’: Wer einen Gedanken oder einen Spruch auf einen Zettel schrieb und oben reinsteckte, durfte anschließend einen Zettel mit einem Spruch ziehen.

Für die Teilnehmer des Philosophiekurses, die die Ausstellung als gemeinsames Projekt gestaltet haben, hat sich das Ganze auf jeden Fall gelohnt:

„Ein Held, das ist nichts Abgehobenes, sondern das sind Menschen wie du und ich, die sich sehr stark ihren Idealen verbunden fühlen“

meinte dazu ein Teammitglied.

Sophie Scholl hätte überleben können, ihr wurden goldene Brücken gebaut. Doch sie wählte lieber den Tod als ihre Freunde zu verraten. Edward Snowden hätte nur den Mund halten brauchen, er könnte sich weiterhin frei und unbehelligt bewegen. Malala Yousafzai wurde tödlich verwundet – und dann gerettet. Sie hätte es dabei bewenden lassen können, doch sie kämpft weiter Tag für Tag für das Recht auf Bildung.

Helden kämpfen für ihre Ideale. Wenn wir für unsere Ideale jeden Tag ein bisschen kämpfen, sind wir jeden Tag ein bisschen mehr Held. Das ist die Essenz, die wir aus dieser Aktion mitnehmen.

 

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