7 Schlüssel zum Erfolg
Denken-Lernen wie Leonardo da Vinci
Seiner Zeit um Jahrhunderte voraus, skizzierte Leonardo da Vinci Hubschrauber, Flugmaschine, Fallschirm, Fahrrad, U-Boot und Taucherausrüstung. Er konstruierte Bewässerungsanlagen, Pumpen und Kriegsmaschinen (obwohl ihm der Krieg zuwider war) und schuf beeindruckende Gemälde wie die Mona Lisa oder das Letzte Abendmahl. Was war das Geheimnis seines Erfolges?
Leonardo war das uneheliches Kind eines Notars und einer Bauerntochter. Er ging als Maler und Bildhauer in die Lehre. Doch schon bald übertraf der Schüler seinen Meister del Verrocchio und kam in Kontakt mit dem größten Kunstmäzen der damaligen Zeit: Lorenzo de Medici, welcher dem jungen Leonardo Zugang zum erlauchten Kreise der Renaissance-philosophen, Mathematiker und Künstler der damaligen Zeit ermöglichte. Doch Leonardo führte ein unstetes Leben im Dienste vieler Mäzene und Auftraggeber, die vielfach untereinander verfeindet waren. Geld und materieller Besitz waren ihm nicht wichtig, lediglich die Möglichkeit, tiefer zu forschen und immer größere Kunstfertigkeiten umzusetzen.
1. Schlüssel: Curiosità = stets neugierig sein
Was wäre ein Forscher ohne Neugierde? Und Leonardo war ein Forschergeist durch und durch: „Ich durchstreifte die Landschaft auf der Suche nach Antworten auf Phänomene, die ich nicht verstand. Warum es auf Berggipfeln Muscheln gibt oder Abdrücke von Korallen, Pflanzen und Seegras, die man gewöhnlich nur im Meer findet. Warum der Donner länger währt als das, was ihn verursacht, und warum der Blitz im Augenblick seines Entstehens sichtbar ist, während der Donner Zeit braucht, um bis zu unserem Ohr zu reisen …“
Er hinterfragte vieles und trug seine Ideen in ein Notizbuch ein, welches er stets bei sich hatte. 7000 Seiten sind erhalten, wobei wohl weitere Tausende Seiten verloren gegangen sind. Diese Notizbücher sind ein kreatives Sammel-surium von Ideen, Geschichten, Beobachtungen, Skizzen, philosophischen Gedanken und Zitaten. Welche Fragen haben Sie? Ist der Forscher in Ihnen, das fragende und staunende Kind noch lebendig?
Übung
• -> Tragen Sie ein Notizbuch mit sich bzw. führen Sie ein Tagebuch: Was haben Sie heute gelernt? Was beschäftigt Sie? Worüber haben Sie intensiver nachgedacht?
2. Schlüssel: Dimostrazione = Eigene Erfahrungen sammeln
Um Anatomie zu studieren, sezierte er mehr als dreißig menschliche Leichen und unzählige Tierkörper. Er machte es sich auch zur Gewohnheit, die Objekte seiner Studien von drei unterschiedlichen Blickwinkeln zu zeichnen, wodurch er alle Proportionen besser beherrschen lernte.
Durch eigenständiges Studium und konsequente Übung erlangte er die Meisterschaft, die seine Zeichnungen so lebensecht erscheinen lässt.
Bei seinen Forschungen entdeckte er so manches, was damals unbekannt war, wie z. B. den Blutkreislauf sowie verdickte Arterien, die sogenannte Arteriosklerose, die er als eine Todesursache bei alten Menschen diagnostizierte.
Dass seine Forschungen auf Widerstand stießen, hielt ihn nicht davon ab. Neben der Zeichnung eines Pfluges in seinem Notizbuch vermerkte er: „Ich weiche nicht von meiner Furche ab!“ und andernorts: „Hindernisse vermögen
mich nicht zu beugen.“
Übung:
• -> Prüfen Sie Ihre Überzeugungen: Was denken Sie über die Natur des Menschen, über Ethik, Politik, den Sinn des Lebens etc. Woher kommen die Überzeugungen? Sind es die eigenen oder fremde?
3. Schlüssel: Sensazione = Mit unseren Sinnen aufmerksam wahrnehmen
Wie viel Schönheit ist um uns und wie viel davon nehmen wir wahr? Auch in einer Stadt gibt es den Himmel, die Sonne, ein schönes Gebäude, die Tiefe in den Augen des Gegenübers, den Baum, der zum Himmel strebt etc.
Wie viel Aufmerksamkeit schenken wir dem gegenwärtigen Moment?
Die folgenden Worte von Leonardo könnten genauso gut von einem Zen-Meister stammen: „Der Durchschnittsmensch schaut, ohne zu sehen, hört. ohne zuzuhören, berührt, ohne zu fühlen, isst, ohne zu schmecken, bewegt sich, ohne sich dessen bewusst zu sein, atmet, ohne Geruch oder Duft wahrzunehmen und spricht, ohne zu denken.“
Leonardo geht aber noch einen Schritt weiter, indem er sagt, dass es etwas gibt, was den Sinnen übergeordnet ist:
„Die Vorstellungskraft ist den Sinnen sowohl Ruder als auch Zügel und bewegt die Sinne.“
Stellen Sie sich nun die Mona Lisa nicht mit einem Schnurrbart vor! Was, Sie haben es doch getan? Dann war Ihre Vorstellungskraft schneller als das Verbot in Ihrem Kopf. Alles, was wir uns vorstellen, hat einen starken Einfluss auf unsere Psyche – positiv wie negativ. Wünsche und Bilder in unserem Kopf wollen sich manifestieren – denken Sie an die Werbung!