7 Schlüssel zum Erfolg

7 Schlüssel zum Erfolg

Erfolg, auf dem zum Gipfel

Und eine Vielzahl von Emotionen und Gedanken sind uns nicht bewusst und beeinflussen massiv unsere Psyche und dadurch auch die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen.

Leonardo empfiehlt, die Vorstellungskraft bewusst einzusetzen, statt sich unbewusst von Fantasien treiben zu lassen.

Übung
• -> Suchen Sie sich einen Sinn aus, dem Sie für einen Tag besondere Aufmerksamkeit schenken, z. B. den Sehsinn: Nehmen Sie bewusst Lichtstimmungen wahr, die Augenfarbe des Gegenübers, die Farbe der Kleidung von Ihnen und anderen, den Himmel.
• -> Visualisieren Sie Dinge, mit denen Sie am nächsten Tag zu tun haben werden. Stellen Sie sich vor, wie Sie die Herausforderungen der Zukunft meistern werden: mit Ruhe, Effizienz oder anderen Qualitäten, die Ihnen wichtig sind.

4. Schlüssel: Sfumato = Das Mehrdeutige akzeptieren

Mona Lisa

„Sfumato“ bedeutet wörtlich „in Rauch aufgehen“. Kunsthistoriker beschreiben damit die verschwommenen und mysteriösen Komponenten, die Leonardos Kunstwerke kennzeichnen, welche er durch das Auftragen hauchdünner
Farbschichten erreichte. Die Mona Lisa oder auch das Bildnis Johannes des Täufers umspielt etwas Geheimnisvolles,
das vieles für die Interpretation des Betrachters offenlässt.
Ähnlich verhält es sich in vielen Situationen im Leben: Was ist gut? Was ist schlecht? Der Weise sieht die Welt nicht schwarz-weiß, sondern erkennt in allen Situationen mehrere Schattierungen.

Übung
-> Meditieren Sie über das Bild der Mona Lisa: Was sagt sie Ihnen? Lächelt sie oder schaut sie ernst?
Drückt sie Mitgefühl oder Grausamkeit aus, Verführung oder Unschuld?
• -> Denken Sie an eine schmerzhafte oder schwierige Situation in Ihrem Leben oder in der Welt: Welche positiven Auswirkungen hat sie? Was kann dadurch entstehen?

5. Schlüssel: Arte/scienzia = Gleichgewicht zwischen Kunst und Wissenschaft

Gleichgewicht zwischen Kunst und Wissenschaft als Schlüssel zum Erfolg

Wir leben heute in Zeiten der Spezialisierung. Schon in der Mittelschule müssen sich Kinder entscheiden, ob sie einen sportlichen, künstlerischen oder technischen Weg einschlagen wollen. Leonardo hatte als Renaissancemensch das Ideal des „uomo universale“, des ganzheitlich gebildeten Menschen. Er war Wissenschaftler und Künstler zugleich, war Maler, Ingenieur, Geograf, Mathematiker, Musiker und Philosoph.
Aus der Hirnforschung ist bekannt, dass technische Tätigkeiten zu einer Aktivität der linken Gehirnhälfte führen, während Kunst die rechte Gehirnhälfte aktiviert. Leonardo war Linkshänder (was für eine starke Aktivität der rechten
Gehirnhälfte spricht), war aber als Ingenieur auch äußerst strukturiert und analytisch.
Er vereinte also beide Qualitäten, dachte ganzheitlich. Seine Schüler spornte er zu beiden Disziplinen gleichermaßen
an: „Studiere die Wissenschaft der Kunst und die Kunst der Wissenschaft.“ Durch dieses ganzheitliche Denken erfasste er erst wirklich das Wesen einer Sache, die er dann künstlerisch oder technisch zum Ausdruck brachte.

Übung:
-> Experimentieren Sie mit Mindmaps, welche linke und rechte Gehirnhälfte gleichermaßen aktivieren: Wenn Sie eine Präsentation vorbereiten, Ihre Woche planen oder ein Problem lösen wollen. Notieren Sie den zentralen Begriff in die Mitte eines leeren Blattes und zeichnen Sie ein passendes Symbol oder Bild dazu. Davon ausgehend können Sie mit verschiedenen Farben Verzweigungen mit Notizen zu Ihren Gedanken in Verbindung mit weiteren Zeichnungen oder Symbolen anbringen.

6. Schlüssel: Corporalità = Geschicklichkeit, Anmut und Gesundheit bewahren

Geschicklichkeit, Anmut und Gesundheit als Schlüssel zum Erfolg

Der Zeitzeuge Vasari bekundet die große physische Kraft und die körperliche Schönheit, die Leonardo auszeichnete:
„seine schier unendliche Anmut der Bewegung und seine erstaunliche Kraft, mit der er imstande war, jedes durchgehende Pferd aufzuhalten“. Für Kraft, Gesundheit und Geschicklichkeit tat er auch etwas: Er legte Wert auf bewusste Ernährung (war selbst Vegetarier), übte sich regelmäßig in Reiten, Fechten und anderen Sportarten. Er trainierte das Zeichnen und Schreiben auch mit der nicht dominanten Hand, um seine Geschicklichkeit zu steigern und genoss maßvoll Speis und Trank.
„Wenn du gesund sein willst, dann lass dir also raten: Iss niemals ohne Hunger, nur leichte Kost und Speise, und kaue gut (…) Erhole deinen Geist, versuch ihm Heiterkeit zu geben. Vermeide Völlerei und übe Mäßigkeit im Leben.“

Übung:
•-> Üben Sie sich in „Beidhändigkeit“: Führen Sie gewisse Alltagshandlungen wie Zähneputzen, Essen, Reinigen oder Zeichnen mit der nicht dominanten Hand durch, um Ihre Geschicklichkeit zu fördern.

7. Schlüssel: Connessione = Die Zusammenhänge erkennen

Universum

Der Künstler Leonardo wurde zum Philosophen, wenn er mit seinem aufmerksamen Künstlerauge die vielen Ähnlich-keiten und Zusammenhänge im Universum beschrieb.
Er vermerkte in seinen Notizbüchern die Ähnlichkeit der Bewegungen der Wasserwirbel mit den Bewegungen der Haarlocken im Wind, die Bewegungen beim Schwimmen mit jenen der Vögel in der Luft oder das Blut in unseren Adern mit dem Wasser auf der Erde: „Der Mensch wurde von den Vorfahren eine Welt im Kleinen genannt (ein Mikrokosmos) …
Wie der Mensch die Knochen als Stützen und Gerüst des Fleisches in sich hat, so hat die Welt das Gestein als Stütze der Erde… Wie vom Blutsee die Adern ausgehen …, so speist das Weltmeer den Körper der Erde durch unzählige Wasseradern.“

Seine philosophischen Gedanken ähneln jenen von Mystikern, wenn er schreibt: „Alles kommt von allem und alles wird zu allem und alles kehrt in alles zurück.“

Übung:
• Was bedeutet Ganzheit für Sie? Versuchen Sie, Ihre Vorstellung von Ganzheit in einer Zeichnung oder Mindmap zum Ausdruck zu bringen.
Übertragen Sie das auf Ihr Leben: Wie können Sie unterschiedliche Aufgaben, Rollen und Tätigkeiten im Sinne der Einheit ausführen?


Das Renaissanceideal des „uomo universale“, des ganzheitlich gebildeten Menschen, ist heute wichtiger denn je. Angesichts von Wissensflut und Spezialisierungswahn verlieren viele das Ganze aus dem Blick. Das Beispiel von Leonardo kann Ansporn sein, diesen ganzheitlich gebildeten Menschen anzustreben. In jedem steckt auch ein Künstler, ein aufmerksamer Betrachter, ein neugieriger Forschergeist und ein Philosoph und Mystiker, der erweckt werden kann!

Literaturhinweis
• Michael J. Gelb: How to Think Like Leonardo da Vinci:
Seven Steps to Genius Every Day, Dell Verlag, 2000

Dieser Artikel wurde in der Ausgabe Nr. 156 des Magazins Abenteuer Philosophie veröffentlicht.

 

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