ALLER WESEN URSPRUNG IST NACHT

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Galaxie

Der Schöpfungsmythos Japans

Der Kern der japanischen Mythologie findet sich in zwei der ältesten noch erhaltenen Texte: im Kojiki („Bericht über alte Begebenheiten”) und im Nihonshoki bzw. Nihongi („Japanische Chroniken”). Beide Bücher zusammen werden häufig als Kigi bezeichnet.
Am Anfang, berichtet das Kigi, waren Himmel und Erde nicht voneinander getrennt, die Welt war eine chaotische Masse in der Form eines Eies. Der reinere Teil des Eies wurde zum Himmel, der schwerere zur Erde. Dann entstanden die ersten drei Gottheiten. Der Himmel (t’ien), die schöpferische Energie und die schöpferische Evolution, die alle Dinge hervorbringt. Diesen folgt eine vierte Gottheit in der Gestalt eines Schilfrohrschösslings, als Symbol für das Leben, das ins Dasein aufkeimt. Weitere Gottheiten folgen, als letzte das Geschwisterpaar Izanagi und Izanami. Sie gaben der Erde ihre endgültige feste Form, ausgehend von einem Wassertropfen, der zu einer Insel gerann. Im Zentrum dieser Insel entsprang eine Säule, die zur rituellen Achse für die zukünftige Schöpfung (Götter, Länder, Menschen etc.) wurde.

Die Erschaffung des Menschen im Christentum

Die Bücher des Alten Testaments waren für die Christen wie für die Juden „Heilige Schriften”. In der Bibel, dem eigenen christlichen Schrifttum, beinhalten das erste – Genesis (1. Buch Mose) – und das letzte Buch Johannesapokalypse – die umfassendsten Quellen christlicher Mythologie.
So schildern die ersten elf Kapitel der Genesis die Schöpfung des Weltalls und des Menschen: Am Anfang war das Universum ein von Fluten erfülltes Chaos, in Dunkelheit gehüllt. Gott schuf das Licht (1. Tag), den Himmel (2. Tag), die Erde, das Meer, Pflanzen und Bäume (3. Tag), die Sonne, den Mond und die Sterne (4. Tag), die Fische, Meerestiere und Vögel (5. Tag), die Landtiere sowie Mann und Frau (6. Tag). Am 7. Tag ruhte er von all seinen Mühen.

Im Anschluss daran wird vom Eindringen des Bösen in der Form der Schlange berichtet, von der Vertreibung der Menschen aus dem Paradies sowie den Ursprung von Mühsal und Tod; vom ersten Mord, den Kain an seinem Bruder Abel begeht; den Sittenverfall der Menschen und die dadurch ausgelöste Sintflut; von der Rettung Noahs, seiner Familie und der Tiere, die auf der Arche Platz fanden; von der Herausbildung einzelner Nationen als Nachfahren Noahs; von der Sprachverwirrung und der Zerstreuung der Menschen auf der ganzen Welt, ausgelöst durch den Turmbau zu Babel.
Das Entscheidende an dieser großartigen Mythensammlung ist nicht, ob die Inhalte wörtlich zu nehmen sind, sondern dass das Universum seinen Ursprung einer hohen Intelligenz verdankt. Infolgedessen hat alles einen Sinn, das Leben selbst ist kein Produkt eines geistlosen Zufalls.

Schöpfungsmythen